Zunftgeschichte
Im Jahre 1248 vereinigten sich mit der Gunst Fürstbischofs Lütold von Röteln die Handwerker der Maurer, Gipser, Zimmerleute, Fassbinder und Wagner zu einer Zunft "zu Ehren und zum Nutzen unserer Stadt, so das jeder in seinem Handwerk arbeiten und tätig sein soll". In einem zweiten, 1271 erweiterten Stiftungsbrief durch Bischof Heinrich von Neuenburg, wurden der Bauleutezunft auch noch die Wannenmacher und Drechsler angegliedert. 113 Jahre nach ihrer Gründung erwarb die Zunft ein eigenes Haus an der Eisengasse, an der Ecke zum Rheinsprung. Im so genannten "Spichwarters Hus" legten die Angehörigen des Baugewerbes das Fundament zu einer unverbrüchlichen Gemeinschaft, die sowohl auf
berufliche wie auf gesellschaftliche Bedürfnisse und Interessen ausgerichtet war. Das ursprüngliche Zunfthaus an der Eisengasse Gemeinschaft, die sowohl auf berufliche wie auf gesellschaftliche Bedürfnisse und Interessen ausgerichtet war.
Die E. Zunft zu Spinnwettern hat ihren Namen von diesem ehemaligen Zunfthaus "Spichwarters Hus". Dieser Name hat im Laufe der Jahrhunderte einen sprachlichen Wandel erlebt und sich von "Spichwarter Hus" über "Spichwerter", Spichwetter", "Spiwechter", "Bannerherr und Fahnenwache 1934Spinwerter", "Spiweter", "Spichwatter", "Spywetter" zum endgültigen heutigen Namen "Spinnwettern" gewandelt."
Die Entwicklung und fortschreitende Spezialisierung der Handwerke führten der Spinnwetternzunft seit dem 14. Jahrhundert allmählich mehr als drei Dutzend Berufsarten zu, in erster Linie die dem Bauwesen dienenden Handwerke der Steinmetzen, Schindler, Dachdecker, Ziegler und Pflästerer, Baumeister und Poliere, dann die für die inwendige Ausstattung der Bauten zuständigen Hafner, Bildhauer, Tischmacher (Schreiner). Bearbeitung und Vertrieb des Baumaterials liessen auch die Baumfäller, Säger, Weidlingmacher, Flösser und Holzhändler zu Spinnwettern zünftig werden, ebenso die im Umgang mit Holz vertrauten Küfer, Kübler, Bolzenmacher, Holzschuhmacher, Pflegler (Dreschflegelmacher), Rahmenmacher, Siebmacher, Armbruster oder Orgelbauer. Neben den obrigkeitlich zugeordneten Kaminfegern und Bierbrauern gehörten weiter zur Zunft - als logische Konsequenz der sich durchsetzenden Technisierung - Architekten und Ingenieure, Techniker, Zeichner und Baubeamte.
Ein Gang durch die über 750-jährige Vergangenheit der ein weites Spektrum ansässigen Handwerkertums erfassenden Spinnwetternzunft lässt ein facettenreiches Kapitel Basler Stadtgeschichte aufleuchten.
Auszug aus Basler Banner Nr. 15 (Autor: Eugen E. Meier) und Auszug aus "750 Jahre E.E. Zunft zu Spinnwettern, Geschichte und Gegenwart der traditionsreichen Innung der Basler Bauleute (Autor: Eugen A. Meier)